Begeisterndes Frühjahrskonzert

Begeisterndes Frühjahrskonzert

Aufs Neue schafften es die Orchester der Stadtjugendkapelle Herzogenaurach, ein großes Publikum in die Heinrich-Lades-Halle nach Erlangen zu locken und mit einem Feuerwerk an hochklassiger sinfonischer Blasmusik zu begeistern. Das Frühjahrskonzert stand unter keinem festen Motto, und so konnten die Dirigenten der drei jugendlichen Orchester alle Register ziehen, um ansprechende Musikstücke auszusuchen.
Schon der Einstieg in das Konzert ließ aufhorchen: Das Projekt Schülerorchester zusammen mit der Bläserklasse der Realschule am Europakanal Erlangen legte die Messlatte hoch. Beliebte Melodien wie "Hawaii Five-0" oder Michael Jacksons "Thriller" war man eher von älteren Orchestern gewohnt, doch die Jüngsten meisterten alle Stücke unter der wechselnden Leitung von Clemens Vykydal und Franz Josef Bickel mit Bravour, so dass es nicht beim "Final Countdown" blieb, sondern nach rauschendem Applaus eine Zugabe gegeben werden musste. Bemerkenswert auch, dass die beiden Orchesterhälften mit nur zwei gemeinsamen intensiven Probentagen auskamen, um sich zu einer Einheit zu formen.

Mit Laserschwert

Aus dem klassischen Repertoire schöpfte Andrea Kürten, als sie den Part des Jugendorchesters mit Rossinis Ouvertüre zu "Wilhelm Tell" eröffnete und den Konzertsaal mit vollem Klang füllte. Zu jedem Stück brachte sie zur Veranschaulichung und zum Amüsement der Zuhörer passende Requisiten mit.
So war jedem klar, was kam, als sie mit einem "Laserschwert" ans Dirigentenpult trat, dieses dann aber doch gegen ihren Taktstock tauschte. Die "Klonkrieger" am Schlagwerk folgten brav ihrem Dirigat der "Star Wars Saga".
Dass ein sinfonisches Blasorchester auch leise Töne beherrscht, bewies Kürten mit der musikalischen Geschichte über den amerikanischen Fluss "Shenandoah" von Robert Sheldon. Für ein Highlight im Stück "Green Onions" von Al Jackson sorgte Lars Töpperwien aus der Bläserphilharmonie mit seinem brillanten Trompetensolo. Klar, dass auch dieses Orchester erst nach einer Zugabe von der Bühne gehen durfte.

Königsweg zum Auftakt

Nach der Pause eröffnete der Musikalische Leiter der Herzogenauracher Stadtjugendkapelle, Norbert Engelmann, den zweiten Teil des Konzertes mit seiner Bläserphilharmonie. Mit dem "Königsweg", also "El Camino Real", von Alfred Reed, heizte Engelmann nicht nur dem Publikum ein, sondern er brachte auch sein Orchester zusätzlich ins Schwitzen, wie es Johanna Fritz und Tobias Komann humorvoll moderierten.
Mit höchst anspruchsvollen, aber doch gefälligen Musikstücken wie "Mont Blanc", "How to Train Your Dragon" oder "Journey to the Lion"s Castle" erzählte die Bläserphilharmonie ihrem Publikum viele wundervolle Geschichten auf musikalische Weise. Nach der modernen Neuauflage von Romeo und Julia in Form von Leonard Bernsteins "West Side Story" genoss das Orchester die stehenden Ovationen und den lang anhaltenden Applaus des Publikums.
Die Bläserphilharmonie überraschte seinen Dirigenten mit einem Geschenk und das Publikum mit der Nachricht, dass dies das 20. Frühjahrskonzert unter Engelmanns Leitung war.

Beeindruckendes Schlussbild

Mit einem Experiment verabschiedeten sich alle rund 150 Jungmusiker von ihren Zuhörern, indem sie, wiederum zu einem "Final Countdown", ein beeindruckendes Bild auf der Bühne boten.

Wolfgang Niewelt

Fränkischer Tag. Herzogenaurach, Montag 02. Mai 2016

www.inFranken.de