Kräfte bündeln und digitale Bildung gemeinsam voranbringen

Kräfte bündeln und digitale Bildung gemeinsam voranbringen

Es ist die zentrale Frage der digitalen Bildung: Wie soll unabhängig von System- und Finanzierungsproblemen hochwertiger Unterricht in unseren Schulen aussehen, wenn wir die fortschreitende Digitalisierung nicht als Bedrohung, sondern als Möglichkeit auffassen, unsere Jugendlichen für die Zukunft vorzubereiten?
So war es kein Zufall, dass sich die Macher des mBooks vom Institut für digitales Lernen und die Realschule am Europakanal in Erlangen irgendwann begegnen mussten. Wir beide machen uns schon seit einiger Zeit Gedanken darüber, wie man die Frage nach einem guten, digitalen Unterricht sinnvoll beantworten kann, wie Praktiker und digitale Lernmittelproduzenten gemeinsam einen unterrichtlichen Mehrwert erschaffen können.

Schon jetzt lässt sich feststellen: Die Ergebnisse bei Abschlussprüfungen sind in den letzten Jahren nicht ‘digital dement’ ausgefallen, wie manche Skeptiker öffentlich vermuten. Fakt ist aber auch: Guter digitaler Unterricht ist keine unüberlegte Welle medialer Reizüberflutung, sondern er setzt Medien und digitale Endgeräte bewusst ein, um Inhalte zu visualisieren, zu erklären und zu beurteilen. Eine funktionierende technische Infrastruktur ist kein Bildungsziel: Sie soll helfen, die Arbeit mit und an den Unterrichtsthemen besser zu machen. Ziel ist es dabei, die Motivation bei allen Beteiligten zu steigern und die Unterrichtsinhalte aktueller, relevanter und methodisch wirksamer aufzubereiten.

Referendarinnen und Referendare werden im Erlanger Studienseminar gezielt auf die digitale Bildungsrevolution vorbereitet. Hierbei stellt sich immer wieder auch die Frage nach dem digitalen Content, denn Unterrichtsmaterialien aus traditionellen Bildungsverlagen lieferten in den zurückliegenden Jahren nur wenige Inhalte, die den Mehrwert digitaler Arbeitsweisen für den Unterricht nicht nur behaupten, sondern auch realisieren. Hier ergab sich durch das mBook eine neue Perspektive. Das wurde schon bei einer ersten Hospitation von Mitarbeitern des Instituts für digitales Lernen im Mai 2015 an der Realschule am Europakanal deutlich.

Seit August 2016 steht das mBook allen interessierten Nutzern in der Schulpraxis zur Verfügung und ist damit auch in bayerischen Schulen, wie der Realschule am Europakanal, angekommen.
Schon jetzt zeigt sich: Die Schülerinnen und Schüler arbeiten intuitiv mit dem digitalen Buch. Struktur und Handling des mBooks sind niedrigschwellig und gut erkennbar. Die Lehrerinnen und Lehrer erhalten fachlich fundierte, medial umgesetzte, didaktisch begründete und unterrichtsplanerisch zu nutzende Inhalte.

Unsere Kooperation will aber noch mehr. Auf der Grundlage des konkreten mBook-Einsatzes und seiner Reflexion denken wir weiter:
Wir wollen, auch mit Blick auf den Digitalpakt zwischen Bund und Ländern, die enge Zusammenarbeit von Lehr- und Lernmittelentwicklung, gezielter Technikausstattung und Schulentwicklungsarbeit zu einem weit ausstrahlenden Modell entwickeln, an dem sich beispielhaft Wege zur Realisierung der Schule der Zukunft aufzeigen lassen.
Wichtig ist uns dabei,

  • alle Beteiligten gleichberechtigt einzubeziehen,
  • den Gestaltungswillen und Verantwortungsbereitschaft der Akteure zu stärken sowie
  • den konkreten Nutzen aller Entscheidungen offen und ungeschminkt zu thematisieren.

Das Ziel ist die Gestaltung kommunikationsstarker ‘Innovationskomplexe’ im Bildungswesen, von denen Veränderungen ausgehen, weil sie ...

  • vertrauensvoll und eng vernetzt agieren,
  • gangbare, konkret nachvollziehbare Wege gestalten
  • und ihre Erfahrungen mit anderen Interessierten zu teilen bereit sind.

Ein Anfang ist gemacht. Begleiten Sie uns kritisch auf unserem Weg die “digitale Bildungsreform” zu gestalten, bevor sie uns “überrollt”. Treten Sie mit uns in Kontakt und werden sie zu Gestaltern der Digitalisierung — einer Digitalisierung die echten Mehrwert hinsichtlich Kollaboration, Kommunikation, Kreativität und kritischem Denken hervorbringt. Denn eines ist sicher: Diese Herausforderung ist kein Trend. Sie ist ein Faktum.

Über das Institut: Das Institut für digitales Lernen entwickelt und produziert seit 2011 digitale Schulbücher und versteht sich als Teil der digitalen Bildungsrevolution. Eine der Grundüberzeugungen des Instituts ist die Überzeugung, dass der didaktisch begründete Einsatz digitaler Medien entscheidende Vorteile für die hochwertige Vermittlung von Inhalten und Methoden bieten kann. Bei allen mBook-Projekten wird deshalb größter Wert darauf gelegt, den fachdidaktischen Mehrwert digitaler Analyse-, Kommunikations- und Präsentationstechniken aufzuzeigen. Dies geschieht direkt an den Materialien, Aufgabenstellungen und Methodenhinweisen. Die Wirkung des mBook-Konzepts ergibt sich dabei aus der Kombination einer neuen inhaltlichen Aufarbeitung mit der Berücksichtigung von Ergebnissen der didaktischen Forschung und einer hohen Produktionsqualität. Für die neue Art, ein Schulbuch zu denken, seine Nutzungskontexte einzubeziehen und Lösungen für altbekannte und neue Lehr- und Lernherausforderungen anzubieten, wurde das mBook im Jahr 2016 mit dem Sonderpreis „Schulbuch des Jahres“ auf der Leipziger Buchmesse sowie auf der Frankfurter Buchmesse im Jahr 2015 mit dem „Deutschen eBook Award“ ausgezeichnet.‘

Über die Realschule am Europakanal: In der mittelfränkischen Schule lernen Schülerinnen und Schüler ab der 7. Jahrgangsstufe schon seit 2011 in ‘iPad-Klassen’.. Sie nutzt gewinnbringend digitale Medien von Videotutorials über Edu-Blog bis hin zu multimedialen Geschichtsbüchern wie dem mBook. Das Ziel der Schule ist es, dass Schüler selbstverständlich mit digitalen Medien unabhängig von Zeit und Raum lernen können, so dass sie die für das erfolgreiche Leben und Arbeiten im 21. Jahrhundert notwendigen Kompetenz erwerben. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt die Schule auf ein Konzept, das eine dynamische technische Infrastruktur (z. B. professionelles WLAN), die regelmäßige Fortbildung und Motivation der Lehrkräfte sowie passgenaue didaktische Settings für ihre Schüler miteinander verbindet.

Weiterführende Links:

Link zum mbook:
mbook.schule/digitale-schulbuecher

Das mbook im Unterrichtseinsatz:
youtube.com/watch?v=aFlxMZdF5cw

Interview mit Markus Bölling und Kai Wörner auf der EduCoach des IDL auf der Frankfurter Buchmesse:
youtube.com/watch?v=fjt9mum303s

Ankündigung Digitalpakt zwischen Bund und Ländern:
bmbf.de/de/wanka-deutschlands-schulen-fit-machen-fuer-die-digitale-welt-3419.html

WLAN in der Schule - ein Erfahrungsbericht mit Meraki:
blog.multimedia-lernen.de/wlan-in-der-schule-ein-erfahrungsbericht-mit-meraki

Hospitationsbericht des IDL an unserer Schule:
blog.multimedia-lernen.de/digitales-lernen-mit-schulen-statt-ueber-schulen-sprechen