Ein Montag Ende September 2024. Die Klasse 10d rauscht mit bis zu 320 km/h im TGV ihrem Ziel entgegen: Avignon, die Stadt der Päpste in Südfrankreich, ist für die Abschlussfahrt des Französisch-Zweigs nur angemessen. Vor Ort bringt uns ein Geschwader schwarzer Limousinen (der letzte Bus hatte den Bahnhof leider bereits kurz vorher verlassen) in die Jugendherberge im Vorort Villeneuve.
Zu unserer großen Freude erfüllt sie tatsächlich die hohen Erwartungen, die die Homepage geschürt hatte: Gemütliche Zimmer, ein Pool im Freien und eine Terrasse mit einem sagenhaften Ausblick auf die Rhone mit der berühmten Brücke sowie dem wuchtigen Papstpalast begeistern auf Anhieb. Nach einer kurzen Nacht beginnen wir unsere Südfrankreich-Tour am nächsten Morgen gleich noch ein Stück weiter südlich: In Arles erkunden wir das beeindruckende Amphitheater und die verwinkelte Altstadt. Wer will, kann auch die Nekropole (ein antik-mittelalterlicher Friedhof) und die altrömischen Constantin-Thermen besichtigen. Bei bestem Wetter genießen wir südfranzösische Spezialitäten. Oder auch einfach amerikanische Fastfoodangebote, die jedoch nach Ansicht der Schülerschaft nicht den identischen Geschmack bieten wie zu Hause. Am Nachmittag darf die Klasse in Kleingruppen die Stadt auf eigene Faust erkunden, bevor es mit dem TER-Zug wieder nach Avignon geht. Der Bus zur Jugendherberge hält praktischerweise direkt vor einer Bäckerei, die eine breite Auswahl typisch französischer Backwaren anbietet. Mit Baguette, Quiche und Brioches bewaffnet ziehen wir uns in die Herberge zurück und genießen den Abend.
Am Mittwoch erwartet uns der alte Hafen von Marseille. Alle Sinne werden angesprochen, insbesondere der Geruch des Fischmarkts ist beeindruckend. Immerhin ist es bereits kurz vor Mittag und der fangfrische Fisch muss allmählich verkauft werden. 4 kg gemischter Fisch für 10 € klingt verlockend, aber keiner von uns traut sich die Verarbeitung zu. So bleibt es auch hier bei kleinen Snacks und einem Gruppenfoto mit Chase von Paw Patrol, dessen genaue Aufgabe mitten im Hafenviertel uns bis zuletzt verborgen bleibt.
Der Donnerstag gehört dem Papst: Wir besichtigen seinen Palast im Zentrum Avignons. Dafür gibt es kostenfreie Tablets für jeden, die ein erstaunliches Augmented-Reality-Erlebnis bieten und den Papstpalast so zeigen, wie er zur Blütezeit des südfranzösischen Papsttums Mitte des 14. Jahrhunderts ausgesehen haben soll. Die berühmte halbe Brücke betrachten wir lediglich von der modernen Straßenbrücke ein paar Meter weiter. Leider ergibt sich keine Gelegenheit für einen Theaterbesuch: Auch die berühmte Theaterstadt Avignon braucht einmal eine Pause und wir befinden uns gerade zwischen zwei Spielzeiten. Somit bleibt es bei einem gemütlichen Abend im Innenhof der Jugendherberge unter einem großen Olivenbaum.
Am Freitag geht es bereits zurück, und pünktlich um 18:38 h hält der IC in Erlangen.
Au revoir la douce France!