
DAS FIGURENENSEMBLE auf dem Dach über dem Haupteingang zeigt zwei sich ergänzende Themen. Beide fragen nach den Bedingungen für „gutes Leben“. Wie entsteht „gutes Leben“?
Schon im antiken Griechenland dachten Philosophen, wie Aristoteles (384-322 v.Chr.), über diese Frage nach. Das christliche Mittelalter bot für das Zustandekommen zwei Lebensweisen an: „vita contemplativa“ (beschauliches Leben, im Klosterleben verwirklicht) und „vita activa“ (aktive Teilnahme an Formung einer wertebewussten Geistesverfassung der Gesellschaft, z.B. als Handwerker, Bauern, Ritter). Während damals das kontemplative Leben höher bewertet wurde, hat in unserer heutigen Gesellschaft das tätige Leben die Oberhand gewonnen. Das Kunstseminar hat beide Lebenswege als unterschiedliche, aber gleichermaßen zu schätzende Qualitäten veranschaulicht. Nur im bewussten Umgang mit beiden Lebensweisen erfährt der Mensch sein Leben als erfüllt und im Gleichgewicht.

Große Tafel links:
lesen, schauen, nachdenken
Kontemplation:
Besinnung, Innehalten
Beziehung zu sich selbst
Bewusstwerdung vom Wert des Lebens
Vier Tafeln rechts:
kommen, gehen, sich begegnen
Aktivität:
Handeln in Beziehungen
soziales Miteinander
Verantwortung in der Gemeinschaft
Bildung einer humanen Gesellschaft
Wir sehen es als Wert und zu erstrebendes Ziel von Bildung an, beide Lebensweisen einzuüben und das im Dasein begründete Selbstbewusstsein im tätigen Leben umzusetzen.
Ausführende: Marina Duchaczek, Sabine Möckel, Elke Salzinger, Esther Sommermann, Juliane Straß, unter der Leitung von Mathias Börner