Wenn Figuren Theater machen

Wenn Figuren Theater machen

So wie auch schon im Jahr 2012, war auch dieses Jahr die Realschule am Europakanal vom Kulturamt der Stadt erlangen eingeladen worden, im Rahmen der Schülerwerkstatttage am 13.05. an einem Workshop mit Künstlern des Internationalen Figurentheaterfestivals Erfahrungen im Theaterspiel zu sammeln. Dieses Jahr nahm die GTK 6e daran teil. Zwei namhafte Künstler waren als Dozenten für unsere Klasse vorgesehen. Eine Gruppe, bestehend aus 16 SchülerInnen, wurde von Christoph Bochdansky in die Kunst des Puppenspiels mit Stabpuppen eingeweiht. Christoph Bochdansky ist ein renommierter Puppenspieler, Regisseur und Dozent für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. Er lebt und arbeitet in Wien. Thema des Workshops war, den eigenen Körper zu erfahren und diese Erfahrungen in das Spiel der Puppe zu übertragen. Inhaltlich wählten die SchülerInnen Alltagssituationen wie z. B. ein Restaurantbesuch, ein Paar beim Tanzen oder ein Date abmachen und sich wieder trennen. Diese Bewegungen wurden in einem ersten Schritt bewusst gemacht, vereinfacht und auf die Bewegung der Puppe übertragen. Probiert und gespielt wurde mit Tischfiguren.

Die zweite Gruppe bestand aus 10 SchülerInnen. Ihr Thema lautete: „Spiel mit Kopffernsehern – ein Spiel mit der digitalen Maske“. Florian Feisel, Professor für Figurentheater an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart, arbeitete mit den SchülerInnen. Gegenstand des Workshops war das Experimentierten mit Bildern, die andere von einem haben. So wurden Videobilder von einzelnen Schülern auf alte Fernseher geschickt, mit denen die Mitschüler weiter experimentierten. Sie bastelten sozusagen flüchtige, elektronische Masken: Ein Auge wird zum Kopf, ein Mund zu einem Gesicht und Alltagsgegenstände übernehmen die Funktion der Nase, der Haare und der Augenbrauen. Die Köpfe wurden mehrfach getauscht und der alte Fernseher, auf den die Videobilder geschickt wurden, veränderte seine Position im Raum, wodurch die Selfies, die zu Fremden gemacht wurden, ihre Ausdrücke veränderten.

Ein Resümee am Freitag danach zeigte, dass es überwiegend viel Freude bereitet hat – einziger Kritikpunkt: Für manche Sachen hätten wir gerne mehr Zeit gehabt. Die Klasse bedankt sich beim Kulturamt der Stadt Erlangen, die dies organisiert und ermöglicht hat und natürlich bei Herrn Bochdansky und Herrn Feisel für den Einblick in eine Welt, die ihnen sonst verschlossen ist.